Harpagophytum, auch bekannt als Teufelskralle, ist ein Wirkstoff in der Homöopathie, der aus der Wurzel der Pflanze Harpagophytum procumbens gewonnen wird. Diese Pflanze wächst in Afrika und hat rote, trichterförmige Blüten, die einen süßen Duft verströmen. Die Wurzel ist jedoch sehr bitter und kann bei einer Überdosis Magenbeschwerden verursachen. In der Homöopathie wird Harpagophytum als Globuli oder Tropfen zur Behandlung von Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose eingesetzt.
Einleitung zum Wirkstoff Harpagophytum
Harpagophytum procumbens gehört zur Familie der Sesamgewächse und ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Pflanze hat rote, trichterförmige Blüten, die einen süßen Duft verströmen. Die Pflanze ist in den trockenen und sandigen Gebieten Afrikas heimisch und wird dort von den Einheimischen als “Devil’s Claw”, “Grapple Plant” oder “Wood Spider” bezeichnet. Die Pflanze produziert eine lange, knollige Wurzel, die als Harpagophytum bekannt ist.
Die Wurzel hat besondere physikalische und chemische Eigenschaften, die sie für verschiedene Anwendungen interessant machen. Sie ist ein harter, bitterer, schleimiger und gerbstoffreicher Stoff, der sich in Wasser oder Alkohol löst. Sie wird daher in der Industrie, zum Beispiel als Klebstoff, Färbemittel oder Lederpflegemittel, verwendet. Sie ist auch ein medizinischer Stoff, der zum Beispiel als Entzündungshemmer, Schmerzmittel oder Appetitanreger verwendet wird.
Die homöopathische Zubereitung von Harpagophytum wurde erstmals im 20. Jahrhundert von dem französischen Arzt Dr. Henri Leclerc erforscht, der als einer der Pioniere der Phytotherapie gilt. Er entdeckte, dass Harpagophytum bei gesunden Menschen Symptome wie Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose hervorruft, die typisch für eine Abnutzung oder Entzündung der Gelenke sind. Er schloss daraus, dass Harpagophytum nach dem homöopathischen Prinzip “Ähnliches mit Ähnlichem heilen” bei diesen Beschwerden helfen kann.
Symptome und Anwendungsgebiete von Harpagophytum
Harpagophytum wird vor allem bei Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose angewendet, die sich durch verschiedene Symptome äußern können. Dazu gehören:
- Gelenkbeschwerden: Ein Sammelbegriff für verschiedene schmerzhafte oder unangenehme Empfindungen in einem oder mehreren Gelenken. Sie können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Alter, Verletzung, Überbelastung oder Erkrankung. Sie können mit Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Steifheit oder Bewegungseinschränkung einhergehen. Sie können zum Beispiel in den Fingern, den Zehen, den Knien, den Hüften oder den Schultern auftreten.
- Rheuma: Ein Sammelbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, die Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder oder Knochen betreffen. Sie können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Autoimmunreaktion, Infektion, Stoffwechselstörung oder Vererbung. Sie können mit Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Steifheit oder Bewegungseinschränkung einhergehen. Sie können zum Beispiel Arthritis, Arthrose, Gicht oder Fibromyalgie umfassen.
- Gicht: Eine Stoffwechselerkrankung, die durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut gekennzeichnet ist. Sie äußert sich durch plötzliche Anfälle von starken Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Überwärmung in einem oder mehreren Gelenken. Sie wird meist durch eine falsche Ernährung, Alkohol, Medikamente oder Nierenprobleme ausgelöst. Sie betrifft vor allem das Großzehengrundgelenk, kann aber auch andere Gelenke befallen.
- Arthrose: Eine degenerative Erkrankung der Gelenke, die durch einen Verschleiß des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist. Sie äußert sich durch chronische Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Bewegungseinschränkung in einem oder mehreren Gelenken. Sie wird meist durch eine Überbelastung, eine Fehlstellung, eine Verletzung oder eine altersbedingte Abnutzung verursacht. Sie betrifft vor allem die Knie, die Hüften, die Wirbelsäule oder die Finger.
Harpagophytum wirkt auf die Gelenke, die Muskeln, die Haut und das Immunsystem und soll die Symptome lindern oder beseitigen. Dabei folgt Harpagophytum dem homöopathischen Prinzip “Ähnliches mit Ähnlichem heilen”, das besagt, dass eine Substanz, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bei kranken Menschen diese Symptome lindern kann. Harpagophytum gilt als ein sogenanntes Monochrest, das heißt, ein Mittel mit einem spezifischen Anwendungsgebiet.
Neben Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose kann Harpagophytum auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit den Gelenken, den Muskeln, der Haut oder dem Immunsystem zusammenhängen. Dazu gehören:
- Muskelverspannungen, Muskelzuckungen oder Muskelkater
- Hautreizungen, Hautentzündungen oder Hautausschläge
- Fieber, Schüttelfrost oder Schwitzen
- Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit oder Übelkeit
Harpagophytum soll die Schmerzen, Entzündungen, Krämpfe und Verspannungen lindern, die diese Beschwerden verursachen. Dabei soll Harpagophytum besonders gut wirken, wenn die Beschwerden durch Kälte, Feuchtigkeit, Wind oder Druck ausgelöst werden, wenn die Beschwerden chronisch oder hartnäckig sind oder wenn die Beschwerden sich bei Wärme, Ruhe oder Bewegung verbessern.
Anwendung bei Mensch und Tier
Harpagophytum kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, die unter Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht oder Arthrose leiden. Dabei sollte man jedoch einige Punkte beachten:
- Harpagophytum sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Tierarzt angewendet werden, der die Diagnose stellt, die Dosierung festlegt und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Harpagophytum sollte nicht zusammen mit Kaffee, Minze, Kamille oder anderen stark riechenden oder schmeckenden Substanzen eingenommen werden, da diese die Wirkung von Harpagophytum beeinträchtigen können.
- Harpagophytum sollte nicht länger als sechs Wochen am Stück eingenommen werden, da sonst eine Gewöhnung oder eine Überdosierung auftreten kann. Bei einer Überdosierung können Symptome wie Magenbeschwerden, Durchfall oder Erbrechen auftreten, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern.
Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab..
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Harpagophytum ist ein homöopathischer Wirkstoff,der aus der Wurzel der Teufelskralle gewonnen wird. Harpagophytum wird vor allem zur Behandlung von Gelenkbeschwerden, Rheuma, Gicht und Arthrose eingesetzt, kann aber auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit den Gelenken, den Muskeln, der Haut oder dem Immunsystem zusammenhängen. Harpagophytum kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Harpagophytum soll die Schmerzen, Entzündungen, Krämpfe und Verspannungen lindern, indem es die Gelenke, die Muskeln, die Haut und das Immunsystem beruhigt.
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Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Webseite ausschließlich zu Informationszwecken dienen und keinen Besuch bei einem Arzt oder Homöopathen ersetzen können. Wir empfehlen Ihnen, bei gesundheitlichen Beschwerden stets professionellen Rat einzuholen.
Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Homöopathie Bildergalerie
¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
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