Gelsemium, auch bekannt als Jasminblüte, ist ein homöopathischer Wirkstoff, der aus der Wurzel der Pflanze Gelsemium sempervirens gewonnen wird. Diese Pflanze wächst in Nordamerika und Asien und hat gelbe, duftende Blüten, die an Jasmin erinnern. Die Pflanze ist jedoch sehr giftig und kann bei einer Überdosis tödlich sein. In der Homöopathie wird Gelsemium als Globuli oder Tropfen zur Behandlung von Grippe und Prüfungsangst eingesetzt.
Einleitung zum Wirkstoff Gelsemium
Gelsemium sempervirens, auch bekannt als Gelber Jasmin oder Carolina Jasmin, ist eine immergrüne Kletterpflanze aus der Familie der Gelsemiaceae, die in den südlichen USA, Mexiko, China und Indien heimisch ist. Die Pflanze, die bis zu 15 Meter hoch werden kann, hat gelbe, stark duftende Blüten und enthält Alkaloide, die das Nervensystem beeinflussen. Schon die Indianer nutzten Gelsemium als Heilpflanze und Pfeilgift wegen seiner beruhigenden, schmerzstillenden und krampflösenden Wirkung.
In der Homöopathie wurde Gelsemium erstmals im 19. Jahrhundert von Dr. Edward Bach erforscht. Er fand heraus, dass es bei gesunden Menschen Symptome wie Schwäche, Zittern, Schwindel und Angst hervorruft, die bei Grippe und Prüfungsangst typisch sind. Nach dem homöopathischen Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ wird Gelsemium daher bei diesen Beschwerden eingesetzt.
Symptome und Anwendungsgebiete von Gelsemium
Gelsemium wird vor allem bei Grippe und Prüfungsangst angewendet, die sich durch verschiedene Symptome äußern können. Dazu gehören:
- Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche oder Hitzewallungen
- Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder Gesichtsschmerzen
- Muskelschmerzen, Krämpfe oder Lähmungserscheinungen
- Schwäche, Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung
- Schwindel, Benommenheit, Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust
- Angst, Nervosität, Unruhe oder Panik
Gelsemium wirkt auf das Nervensystem und die Muskulatur und soll die Symptome lindern oder beseitigen. Dabei folgt Gelsemium dem homöopathischen Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“, das besagt, dass eine Substanz, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bei kranken Menschen diese Symptome lindern kann. Gelsemium gilt als ein sogenanntes Polychrest, das heißt, ein Mittel mit vielen Anwendungsgebieten.
Neben Grippe und Prüfungsangst kann Gelsemium auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit dem Nervensystem oder der Muskulatur zusammenhängen. Dazu gehören:
- Migräne, Spannungskopfschmerz oder Clusterkopfschmerz
- Ohrenschmerzen, Tinnitus oder Hörsturz
- Sehstörungen, Augenentzündung oder Bindehautentzündung
- Halsschmerzen, Kehlkopfentzündung oder Mandelentzündung
- Herzrasen, Herzstolpern oder Herzschmerzen
- Blasenentzündung, Harnverhalt oder Inkontinenz
Gelsemium soll die Schmerzen, Entzündungen und Verspannungen lindern, die diese Beschwerden verursachen. Dabei soll Gelsemium besonders gut wirken, wenn die Beschwerden durch Stress, Aufregung, Angst oder Kummer ausgelöst werden, wenn die Beschwerden schleichend beginnen oder sich langsam verschlimmern oder wenn die Beschwerden sich bei feuchtem oder kaltem Wetter verschlechtern.
Anwendung bei Mensch und Tier
Gelsemium kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, die unter Grippe oder Prüfungsangst leiden. Dabei sollte man jedoch einige Punkte beachten:
- Gelsemium sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Tierarzt angewendet werden, der die Diagnose stellt, die Dosierung festlegt und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Gelsemium sollte nicht zusammen mit Kaffee, Minze, Kamille oder anderen stark riechenden oder schmeckenden Substanzen eingenommen werden, da diese die Wirkung von Gelsemium beeinträchtigen können.
- Gelsemium sollte nicht länger als sechs Wochen am Stück eingenommen werden, da sonst eine Gewöhnung oder eine Überdosierung auftreten kann. Bei einer Überdosierung können Symptome wie Unruhe, Zittern, Krämpfe oder Bewusstlosigkeit auftreten, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern.

Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab.
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11)
- Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
- Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
- Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
- Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
- Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
- Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
- Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Gelsemium ist ein homöopathischer Wirkstoff, der aus der Wurzel der Pflanze Jasminblüte gewonnen wird. Gelsemium wird vor allem zur Behandlung von Grippe und Prüfungsangst eingesetzt, kann aber auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit dem Nervensystem oder der Muskulatur zusammenhängen. Gelsemium kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Gelsemium soll die Symptome lindern, indem es das Nervensystem beruhigt und die Muskulatur entspannt.
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Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
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¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
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