Carbo vegetabilis ist ein Wirkstoff in der Homöopathie, der aus Pflanzenkohle hergestellt wird. Pflanzenkohle ist ein feinkörniges, schwarzes Pulver, das durch die Verkohlung von pflanzlichen Materialien wie Holz, Stroh oder Schalen entsteht. Die Verkohlung ist ein Prozess, bei dem die Pflanzenstoffe unter Sauerstoffmangel erhitzt werden, bis nur noch die Kohlenstoffstruktur übrig bleibt.
Pflanzenkohle wird schon seit Jahrtausenden von verschiedenen Kulturen als Heilmittel verwendet. Die alten Ägypter nutzten sie zum Beispiel, um Wunden zu reinigen und zu desinfizieren. Die Indianer Südamerikas verwendeten sie, um Magenbeschwerden und Durchfall zu behandeln. Und die Chinesen setzten sie ein, um Vergiftungen zu neutralisieren.
Die homöopathische Aufbereitung von Pflanzenkohle erfolgt durch mehrmaliges Verdünnen und Verschütteln, bis kaum noch ein Molekül der Ausgangssubstanz in der Lösung vorhanden ist. Dies soll die heilende Wirkung der Pflanzenkohle verstärken und anpassen. Carbo vegetabilis wird in Form von Globuli, kleinen Zuckerkügelchen, die mit dem Wirkstoff imprägniert sind, eingenommen.
Symptome und Anwendungsgebiete von Carbo vegetabilis
Carbo vegetabilis ist ein vielseitiger Wirkstoff, der bei verschiedenen Beschwerden angewendet werden kann. Die wichtigsten Symptome und Anwendungsgebiete sind:
Verdauungsprobleme
Carbo vegetabilis kann bei Verdauungsstörungen helfen, die durch eine Schwäche oder Überlastung des Magen-Darm-Trakts verursacht werden. Typische Anzeichen sind Völlegefühl, Aufstoßen, Sodbrennen, saures Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall. Carbo vegetabilis soll die Verdauungsfunktion anregen und die Magensäure regulieren.
Blähungen
Carbo vegetabilis kann bei Blähungen helfen, die durch eine vermehrte Gasbildung im Darm entstehen. Die Blähungen können schmerzhaft, laut oder übelriechend sein. Sie können auch zu einem aufgeblähten Bauch, einem Druckgefühl im Oberbauch oder einem Spannungsgefühl im Unterbauch führen. Carbo vegetabilis soll die Gasentwicklung reduzieren und die Ausscheidung fördern.
Müdigkeit
Carbo vegetabilis kann bei Müdigkeit helfen, die durch eine allgemeine Schwäche, Erschöpfung oder Abgeschlagenheit gekennzeichnet ist. Die Müdigkeit kann sowohl körperlich als auch geistig sein. Sie kann zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche, Lustlosigkeit oder Reizbarkeit führen. Carbo vegetabilis soll die Vitalität steigern und die Stimmung aufhellen.
Neben diesen Hauptsymptomen kann Carbo vegetabilis auch bei anderen Beschwerden helfen, wie zum Beispiel:
Erkältung
Carbo vegetabilis kann bei Erkältungen helfen, die mit einer verstopften oder laufenden Nase, einem trockenen oder schleimigen Husten, einem kratzigen oder heiseren Hals, Fieber oder Schüttelfrost einhergehen. Carbo vegetabilis soll die Schleimhäute befeuchten und die Abwehrkräfte stärken.
Hautprobleme
Carbo vegetabilis kann bei Hautproblemen helfen, die mit einer trockenen, rissigen, schuppigen oder juckenden Haut, einer Neigung zu Ekzemen, Akne, Warzen oder Geschwüren, einer schlechten Wundheilung oder einer erhöhten Infektionsanfälligkeit verbunden sind. Carbo vegetabilis soll die Haut pflegen und regenerieren.
Kopfschmerzen
Carbo vegetabilis kann bei Kopfschmerzen helfen, die mit einer Verspannung oder Verkrampfung der Nacken- oder Schultermuskulatur, einer Überanstrengung der Augen, einem niedrigen Blutdruck oder einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Gehirns zusammenhängen. Carbo vegetabilis soll die Durchblutung verbessern und die Schmerzen lindern.
Anwendung bei Mensch und Tier
Carbo vegetabilis ist ein Wirkstoff, der sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden kann. Er ist für Erwachsene, Kinder, Schwangere und Stillende geeignet, sofern keine Unverträglichkeit oder Allergie gegen den Wirkstoff oder die Trägersubstanz vorliegt. Er ist auch für Haustiere wie Hunde, Katzen, Kleinnager, Vögel und Pferde geeignet, sofern die Dosierung und die Anwendungsdauer an das jeweilige Tier angepasst werden. Die genaue Dosierung und Anwendungsdauer sollte jedoch immer mit einem Arzt oder Tierarzt abgesprochen werden, um mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab.
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11)
- Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
- Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
- Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
- Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
- Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
- Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
- Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Carbo vegetabilis ist ein homöopathischer Wirkstoff, der aus Pflanzenkohle hergestellt wird. Er kann bei verschiedenen Beschwerden helfen, vor allem bei Verdauungsproblemen, Blähungen und Müdigkeit. Er kann auch bei Erkältung, Hautproblemen und Kopfschmerzen helfen. Er ist für Menschen und Tiere geeignet, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Er wird in Form von Globuli eingenommen, die je nach Symptomatik und Potenz ausgewählt werden. Er ist ein vielseitiger und natürlicher Wirkstoff, der die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen kann.
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Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Webseite ausschließlich zu Informationszwecken dienen und keinen Besuch bei einem Arzt oder Homöopathen ersetzen können. Wir empfehlen Ihnen, bei gesundheitlichen Beschwerden stets professionellen Rat einzuholen.
Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
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¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
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