Digitalis ist ein Wirkstoff, der aus dem Fingerhut, einer Pflanze mit auffälligen Blüten, gewonnen wird. Er gehört zu den ältesten bekannten Heilmitteln der Menschheit und wurde schon im Mittelalter zur Behandlung von Herzbeschwerden eingesetzt. Digitalis wirkt auf das Herz, indem es die Kontraktionskraft erhöht und den Herzschlag verlangsamt. Dadurch verbessert es die Durchblutung und senkt den Blutdruck.
Digitalis ist ein wichtiger Bestandteil der Homöopathie, einer alternativen Heilmethode, die auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruht. Das heißt, dass eine Substanz, die in hoher Dosis bestimmte Symptome hervorruft, in niedriger Dosis diese Symptome heilen kann. Homöopathische Mittel werden in Form von Globuli, kleinen Kügelchen aus Zucker oder Milchzucker, verabreicht. Die Globuli enthalten nur Spuren des Wirkstoffs, die durch mehrfaches Verdünnen und Schütteln potenziert werden.
Symptome und Anwendungsgebiete von Digitalis
Digitalis kann bei verschiedenen Symptomen und Anwendungsgebieten eingesetzt werden, die mit dem Herz-Kreislauf-System zusammenhängen. Die wichtigsten sind:
Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Körper pumpen kann. Die Folgen sind Müdigkeit, Atemnot, Ödeme, Leistungsschwäche und ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Digitalis kann die Herzinsuffizienz verbessern, indem es die Pumpleistung des Herzens steigert und die Flüssigkeitsansammlung im Körper reduziert.
Herzrhythmusstörungen
Herzrhythmusstörungen sind Abweichungen vom normalen Herzschlag, die sich als Herzrasen, Herzstolpern, Herzflattern oder Herzstillstand äußern können. Sie können verschiedene Ursachen haben, wie Stress, Erkrankungen, Medikamente oder Elektrolytstörungen. Digitalis kann die Herzrhythmusstörungen regulieren, indem es die Erregbarkeit des Herzmuskels und die Reizleitung im Herzen beeinflusst.
Weitere Symptome
Neben den genannten Hauptsymptomen kann Digitalis auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit dem Herz-Kreislauf-System in Verbindung stehen. Dazu gehören:
- Angina pectoris, ein Schmerz in der Brust, der durch eine verminderte Sauerstoffversorgung des Herzens entsteht
- Bluthochdruck, ein erhöhter Druck in den Blutgefäßen, der zu Schäden an Herz, Nieren, Gehirn und Augen führen kann
- Schwindel, ein Gefühl von Unsicherheit oder Benommenheit, das durch eine gestörte Gleichgewichtsregulation oder eine mangelnde Durchblutung des Gehirns verursacht wird
- Kopfschmerzen, ein Schmerz im Kopf, der verschiedene Auslöser haben kann, wie Stress, Verspannungen, Hormonschwankungen oder Blutdruckänderungen
Anwendung bei Mensch und Tier
Digitalis ist ein Wirkstoff, der sowohl bei Menschen als auch bei Tieren angewendet werden kann. Allerdings muss die Dosierung sehr genau abgestimmt werden, da Digitalis eine schmale therapeutische Breite hat. Das bedeutet, dass die Dosis, die wirksam ist, nur wenig von der Dosis, die schädlich ist, abweicht. Eine Überdosierung von Digitalis kann zu schweren Nebenwirkungen führen, wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstand. Daher sollte die Anwendung von Digitalis immer unter ärztlicher oder tierärztlicher Aufsicht erfolgen.
Bei Menschen wird Digitalis meist in Form von Tabletten oder Tropfen verabreicht, die den Wirkstoff in einer bestimmten Konzentration enthalten. Bei Tieren wird Digitalis oft in Form von Globuli gegeben, die den Wirkstoff in einer homöopathischen Potenzierung enthalten. Die Globuli werden unter die Zunge oder ins Futter gemischt. Die Anwendung von Globuli hat den Vorteil, dass sie keine Nebenwirkungen haben und leicht zu verabreichen sind.
Die Anwendung von Digitalis ist bei verschiedenen Tierarten möglich, wie Hunden, Katzen, Kleinnagern, Vögeln und Pferden. Die häufigsten Anwendungsgebiete sind:
- Herzinsuffizienz, die sich bei Tieren durch Atemnot, Husten, Schwäche, Gewichtsverlust oder Bauchwassersucht äußern kann
- Herzrhythmusstörungen, die sich bei Tieren durch Unruhe, Zittern, Ohnmacht oder plötzlichen Tod äußern können
- Bluthochdruck, der bei Tieren zu Schäden an Nieren, Augen oder Gehirn führen kann
Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab..
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Digitalis ist ein Wirkstoff, der aus dem Fingerhut gewonnen wird und eine lange Tradition in der Heilkunde hat. Er wirkt auf das Herz, indem er die Kontraktionskraft erhöht und den Herzschlag verlangsamt. Er kann bei verschiedenen Symptomen und Anwendungsgebieten helfen, die mit dem Herz-Kreislauf-System zusammenhängen, wie Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Bluthochdruck, Schwindel oder Kopfschmerzen. Er kann sowohl bei Menschen als auch bei Tieren angewendet werden, allerdings muss die Dosierung sehr genau eingehalten werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Digitalis ist ein wichtiger Bestandteil der Homöopathie, einer alternativen Heilmethode, die auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruht.
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Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Homöopathie Bildergalerie
¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
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