Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruht. Das heißt, dass eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bei einem kranken Menschen diese Symptome heilen kann. Dabei werden die Substanzen stark verdünnt und als Globuli, Tropfen oder Tabletten verabreicht.
Eine solche Substanz ist Cactus, der aus dem Saft der Kaktusart Selenicereus grandiflorus gewonnen wird. Dieser Kaktus ist auch als Königin der Nacht bekannt, weil er nur einmal im Jahr nachts blüht. Die Blüten sind groß, weiß und duftend und werden von Insekten und Fledermäusen bestäubt.
Der Kaktus wurde schon von den Azteken als Heilpflanze verwendet, vor allem bei Herzbeschwerden. Auch die spanischen Eroberer lernten die Wirkung des Kaktus kennen und brachten ihn nach Europa. Der deutsche Arzt und Homöopath Constantin Hering entdeckte im 19. Jahrhundert die homöopathische Anwendung von Cactus und beschrieb seine Symptome in seinem Werk “Die chronischen Krankheiten”.
Symptome und Anwendungsgebiete von Cactus
Cactus wird vor allem bei Beschwerden eingesetzt, die mit einem Gefühl von Enge, Druck oder Zusammenziehen einhergehen. Dies betrifft vor allem das Herz und die Eierstöcke, aber auch andere Organe und Körperteile. Die folgenden Symptome und Anwendungsgebiete sind typisch für Cactus:
Herzbeschwerden
Cactus ist ein wichtiges Mittel bei Herzbeschwerden, die durch Angst, Stress, Kummer oder Überanstrengung ausgelöst werden. Die Betroffenen leiden unter einem Gefühl, als würde das Herz von einem eisernen Ring umschlossen oder zusammengedrückt. Sie haben Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm, die Schulter oder den Nacken ausstrahlen können. Sie haben einen unregelmäßigen, schnellen oder langsamen Herzschlag und können Atemnot, Schwindel oder Ohnmacht verspüren. Sie sind blass, kalt und schwach und haben Angst vor dem Tod.
Cactus kann bei verschiedenen Formen von Herzrhythmusstörungen helfen, wie Extrasystolen, Vorhofflimmern oder Kammerflimmern. Es kann auch bei Herzentzündungen (Endokarditis, Myokarditis, Perikarditis) angewendet werden, die durch Infektionen, Rheuma oder andere Ursachen entstehen. Dabei kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Herzstechen.
Menstruationsbeschwerden und Eierstockentzündungen
Cactus ist auch ein häufiges Mittel bei Frauenleiden, die mit dem Zyklus oder den Eierstöcken zusammenhängen. Die Betroffenen haben starke Schmerzen vor, während oder nach der Menstruation, die sich wie ein eiserner Reifen um den Unterleib anfühlen. Die Blutung ist oft zu stark, zu schwach oder unregelmäßig. Die Schmerzen können in die Beine, den Rücken oder den Kopf ausstrahlen. Die Frauen sind reizbar, weinerlich oder depressiv und haben Heißhunger oder Übelkeit.
Cactus kann auch bei Eierstockentzündungen helfen, die durch Infektionen, Verletzungen oder Zysten verursacht werden. Die Eierstöcke sind geschwollen, hart und druckempfindlich. Die Schmerzen sind stechend, krampfartig oder ziehend und können in die Leiste, den Oberschenkel oder die Blase ausstrahlen. Die Frauen haben Fieber, Schüttelfrost, Ausfluss oder Blutungen.
Angina pectoris
Angina pectoris ist eine Erkrankung, bei der die Herzkranzgefäße verengt sind und das Herz nicht genug Sauerstoff bekommt. Die Betroffenen haben anfallsartige Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm, die Schulter oder den Kiefer ausstrahlen können. Sie haben Atemnot, Schweißausbrüche, Übelkeit oder Angst. Die Anfälle werden oft durch körperliche oder seelische Belastung, Kälte oder Rauchen ausgelöst.
Cactus ist ein bewährtes Mittel bei Angina pectoris, da es die Durchblutung des Herzens verbessert und die Schmerzen lindert. Es kann auch vorbeugend eingenommen werden, um die Anfälle zu vermeiden oder zu verringern.
Weitere Symptome
Neben den oben genannten Symptomen kann Cactus auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit einem Gefühl von Enge oder Druck verbunden sind. Dazu gehören:
- Kopfschmerzen, die sich wie ein Band um den Kopf anfühlen oder von einem Nagel im Schläfenbereich verursacht werden.
- Migräne, die mit Sehstörungen, Übelkeit oder Erbrechen einhergeht.
Halsschmerzen, die sich wie ein Fremdkörper im Hals anfühlen oder von Schluckbeschwerden begleitet werden.
- Husten, der trocken, krampfhaft oder bellend ist und von einem Engegefühl in der Brust oder einem Würgereiz ausgeht.
- Magenschmerzen, die krampfartig, stechend oder brennend sind und von Sodbrennen, Aufstoßen oder Erbrechen begleitet werden.
- Blasenentzündung, die mit Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang oder Blut im Urin einhergeht.
- Hämorrhoiden, die geschwollen, blutend oder juckend sind und von einem Gefühl von Zusammenziehen im After ausgehen.
Anwendung bei Mensch und Tier
Cactus ist ein homöopathisches Mittel, das sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden kann. Es ist besonders geeignet für Personen oder Tiere, die empfindlich, nervös oder ängstlich sind und zu Herzbeschwerden neigen. Es kann auch bei akuten oder chronischen Erkrankungen helfen, die mit einem Gefühl von Enge oder Druck einhergehen.
Die Dosierung und die Potenz von Cactus hängen von der Schwere und der Dauer der Beschwerden ab. Im Allgemeinen gilt, dass je akuter und heftiger die Symptome sind, desto niedriger die Potenz und desto häufiger die Einnahme sein sollte. Bei chronischen oder milderen Beschwerden sollte man höhere Potenzen und seltener Einnahmen wählen. Die genaue Dosierungsempfehlung sollte jedoch immer von einem Arzt oder einem Tierarzt abgeklärt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab..
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Cactus ist ein vielseitiges homöopathisches Mittel, das vor allem bei Beschwerden hilft, die mit einem Gefühl von Enge, Druck oder Zusammenziehen einhergehen. Es wirkt besonders gut auf das Herz und die Eierstöcke, aber auch auf andere Organe und Körperteile. Es kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, wenn die Symptome übereinstimmen. Es ist ein stacheliger Helfer für Herz und Eierstöcke, der die Lebensqualität verbessern kann.
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen wertvolle Informationen geboten hat. Sollte Ihnen der Artikel gefallen haben, teilen Sie ihn gerne mit Ihren Freunden und Bekannten. Entdecken Sie auf unserer Webseite weitere spannende Inhalte und vertiefende Informationen zum Thema Homöopathie.
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Webseite ausschließlich zu Informationszwecken dienen und keinen Besuch bei einem Arzt oder Homöopathen ersetzen können. Wir empfehlen Ihnen, bei gesundheitlichen Beschwerden stets professionellen Rat einzuholen.
Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Homöopathie Bildergalerie
¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
✱ Bei diesem Link handelt es sich um einen Partnerlink. Das bedeutet, wenn Sie auf den Link klicken und einen Kauf tätigen, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie entstehen dabei selbstverständlich keine Mehrkosten.