Atropinum sulfuricum ist ein Mittel der Homöopathie, das aus dem schwefelsauren Salz des Alkaloids Atropin, welches in der Tollkirsche (Atropa belladonna) vorkommt, hergestellt wird. Die Tollkirsche, bekannt aus der Antike für ihre schmerzlindernden und krampflösenden Eigenschaften, wird in der Homöopathie in einer stark verdünnten Form verwendet.
In der Homöopathie wirkt Atropinum sulfuricum auf das vegetative Nervensystem, indem es die Aktivität des Parasympathikus hemmt. Dies kann bei Beschwerden hilfreich sein, die durch eine Überreizung oder Schwäche dieses Systems verursacht werden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Symptome Atropinum sulfuricum lindern kann, wie es angewendet wird und worauf Sie dabei achten sollten.
Symptome und Anwendungsgebiete von Atropinum sulfuricum
Atropinum sulfuricum ist ein Akutmittel, das vor allem bei Beschwerden der glatten Muskulatur, also der Muskeln, die nicht willkürlich gesteuert werden können, eingesetzt wird. Dazu gehören:
Lungenprobleme
Atropinum sulfuricum kann bei Krampf- und Keuchhusten, Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung helfen, indem es die Atemwege erweitert, den Schleim löst und die Hustenanfälle lindert. Es kann auch bei Lungenödem oder Lungenembolie angewendet werden, um die Durchblutung zu verbessern und die Herzfunktion zu unterstützen.
Kreislaufprobleme
Atropinum sulfuricum kann bei Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Schock helfen, indem es die Herzfrequenz erhöht, den Blutdruck stabilisiert und die Gefäße erweitert. Es kann auch bei Ohnmacht, Schwindel, Migräne oder Hitzewallungen helfen, indem es die Durchblutung des Gehirns fördert und die Schmerzen lindert.
Augenbeschwerden
Atropinum sulfuricum kann bei Entzündungen, Reizungen oder Verletzungen der Augen helfen, indem es die Pupillen erweitert, die Augenmuskeln entspannt und die Schmerzen lindert. Es kann auch bei Sehstörungen wie Doppelbildern, Farbensehen oder Nachtblindheit helfen, indem es die Sehnerven stimuliert und die Sehschärfe verbessert.
Neben diesen Hauptsymptomen kann Atropinum sulfuricum auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit einer Überreizung oder einer Schwäche des Parasympathikus zusammenhängen, wie zum Beispiel:
- Magen-Darm-Probleme: Atropinum sulfuricum kann bei Magenkrämpfen, Magengeschwüren, Gastritis, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung helfen, indem es die Magen-Darm-Bewegungen reguliert, die Magensäure reduziert und die Verdauung fördert.
- Blasen-Probleme: Atropinum sulfuricum kann bei Blasenentzündung, Blasenkrämpfen, Harnverhalt oder Inkontinenz helfen, indem es die Blasenmuskulatur entspannt, die Harnwege desinfiziert und die Harnausscheidung erleichtert.
- Haut-Probleme: Atropinum sulfuricum kann bei Hautentzündungen, Hautausschlägen, Ekzemen, Nesselsucht oder Juckreiz helfen, indem es die Haut beruhigt, die Durchblutung fördert und die Heilung beschleunigt.
Anwendung bei Mensch und Tier
Atropinum sulfuricum ist ein homöopathisches Mittel, das sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden kann. Es gibt verschiedene Darreichungsformen von Atropinum sulfuricum, wie zum Beispiel Globuli, Tabletten, Tropfen oder Injektionen. Die Dosierung und die Häufigkeit der Einnahme hängen von der Potenz, dem Anwendungsgebiet und dem Zustand des Patienten ab. Da Atropinum sulfuricum ein starkes Mittel ist, das zu Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Herzrasen, Unruhe oder Halluzinationen führen kann, sollte es nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einem Tierarzt angewendet werden. Die Einnahme von Atropinum sulfuricum sollte sofort abgebrochen werden, wenn eine Besserung der Symptome eintritt oder wenn sich die Beschwerden verschlimmern.
Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab..
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Atropinum sulfuricum ist ein homöopathisches Mittel, das bei verschiedenen Beschwerden helfen kann, die mit einer Überreizung oder einer Schwäche des Parasympathikus zusammenhängen. Es wirkt vor allem auf die glatte Muskulatur und kann bei Lungen-, Kreislauf- und Augenbeschwerden Linderung verschaffen.
Wir hoffen, dass dieser Artikel Ihnen wertvolle Informationen geboten hat. Sollte Ihnen der Artikel gefallen haben, teilen Sie ihn gerne mit Ihren Freunden und Bekannten. Entdecken Sie auf unserer Webseite weitere spannende Inhalte und vertiefende Informationen zum Thema Homöopathie.
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Webseite ausschließlich zu Informationszwecken dienen und keinen Besuch bei einem Arzt oder Homöopathen ersetzen können. Wir empfehlen Ihnen, bei gesundheitlichen Beschwerden stets professionellen Rat einzuholen.
Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Homöopathie Bildergalerie
¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
✱ Bei diesem Link handelt es sich um einen Partnerlink. Das bedeutet, wenn Sie auf den Link klicken und einen Kauf tätigen, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie entstehen dabei selbstverständlich keine Mehrkosten.