Helleborus, auch bekannt als Nieswurz, ist ein Wirkstoff in der Homöopathie, der aus der frischen Wurzel der Pflanze Helleborus niger gewonnen wird. Diese Pflanze wächst in Europa und Asien und hat weiße, rosa oder purpurfarbene Blüten, die im Winter blühen. Die Pflanze ist jedoch sehr giftig und kann bei einer Überdosis schwere Vergiftungserscheinungen verursachen. In der Homöopathie wird Helleborus als Globuli oder Tropfen zur Behandlung von Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) eingesetzt.
Einleitung zum Wirkstoff Helleborus
Helleborus niger gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 30 Zentimeter hoch wird. Die Pflanze hat weiße, rosa oder purpurfarbene Blüten, die im Winter blühen. Die Blüten haben einen angenehmen Duft, der zum Niesen reizt. Die Pflanze ist in den Gebirgsregionen Europas und Asiens heimisch und wird dort von den Einheimischen als “Christrose”, “Schneerose” oder “Schwarze Nieswurz” bezeichnet. Die Pflanze enthält verschiedene Alkaloide, Glykoside und Saponine, die eine starke Wirkung auf das Gehirn und die Nerven haben.
Die Pflanze wurde schon in der Antike als Heilpflanze und als Zauber- oder Hexenpflanze verwendet. Sie soll vor allem eine nervenberuhigende, stimmungsaufhellende, entwässernde und entgiftende Wirkung haben und gegen Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) helfen. Außerdem soll sie krampflösend, schmerzlindernd und blutdrucksenkend wirken und bei Fieber, Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden helfen. Die Pflanze wurde auch als Tee, Pulver, Salbe oder Tinktur angewendet.
Die homöopathische Zubereitung von Helleborus wurde erstmals im 18. Jahrhundert von dem deutschen Arzt Dr. Christoph Hahnemann erforscht, der als der Vater der Homöopathie gilt. Er entdeckte, dass Helleborus bei gesunden Menschen Symptome wie Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) hervorruft, die typisch für eine Vergiftung oder eine Schwäche des Gehirns und der Nerven sind. Er schloss daraus, dass Helleborus nach dem homöopathischen Prinzip “Ähnliches mit Ähnlichem heilen” bei diesen Beschwerden helfen kann.
Symptome und Anwendungsgebiete von Helleborus
Helleborus wird vor allem bei Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) angewendet, die sich durch verschiedene Symptome äußern können. Dazu gehören:
- Gehirn- und Nervenstörungen: Eine Störung der Funktion oder Struktur des Gehirns oder der Nerven, die das Denken, Fühlen, Wahrnehmen oder Handeln beeinträchtigt. Sie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Verletzung, Infektion, Tumor, Schlaganfall oder Demenz. Sie äußert sich durch Verwirrtheit, Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen oder Bewusstseinsstörungen. Sie kann akut oder chronisch sein.
- Depressionen: Eine psychische Erkrankung, die durch eine anhaltende Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Schuldgefühle gekennzeichnet ist. Sie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Stress, Trauma, Verlust oder Hormonstörungen. Sie äußert sich durch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Interessenverlust oder Suizidgedanken. Sie kann akut oder chronisch sein.
- Nierenbeschwerden: Eine Störung der Funktion oder Struktur der Nieren, die das Blut filtern und Abfallstoffe ausscheiden. Sie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie Infektion, Entzündung, Steine, Zysten oder Nierenversagen. Sie äußert sich durch Schmerzen, Blut im Urin, Wasseransammlungen, Bluthochdruck oder Müdigkeit. Sie kann akut oder chronisch sein.
- Wassereinlagerungen (Krebs): Eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, die durch eine gestörte Lymphdrainage verursacht wird. Sie kann ein Symptom oder eine Folge von Krebs sein, der die Lymphknoten oder die Lymphgefäße befällt oder blockiert. Sie äußert sich durch Schwellungen, Spannungsgefühl, Schmerzen oder Bewegungseinschränkung in den betroffenen Körperteilen. Sie kann akut oder chronisch sein.
Helleborus wirkt auf das Gehirn, die Nerven, die Nieren und die Lymphgefäße und soll die Symptome lindern oder beseitigen. Dabei folgt Helleborus dem homöopathischen Prinzip “Ähnliches mit Ähnlichem heilen”, das besagt, dass eine Substanz, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bei kranken Menschen diese Symptome lindern kann. Helleborus gilt als ein sogenanntes Monochrest, das heißt, ein Mittel mit einem spezifischen Anwendungsgebiet.
Neben Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) kann Helleborus auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit dem Gehirn, den Nerven, den Nieren oder den Lymphgefäßen zusammenhängen. Dazu gehören:
- Epilepsie, Krampfanfälle oder Zuckungen
- Schizophrenie, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen
- Nierenentzündung, Nierensteine oder Nierenkolik
- Lymphödem, Lymphangitis oder Lymphknotenschwellung
Helleborus soll die Reizbarkeit, die Erregung, die Krämpfe und die Entzündung lindern, die diese Beschwerden verursachen. Dabei soll Helleborus besonders gut wirken, wenn die Beschwerden durch Kälte, Feuchtigkeit, Stress oder Alkohol ausgelöst werden, wenn die Beschwerden plötzlich oder heftig sind oder wenn die Beschwerden mit einem dumpfen oder drückenden Schmerz einhergehen.
Anwendung bei Mensch und Tier
Helleborus kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, die unter Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden oder Wassereinlagerungen (Krebs) leiden. Dabei sollte man jedoch einige Punkte beachten:
- Helleborus sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Tierarzt angewendet werden, der die Diagnose stellt, die Dosierung festlegt und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt.
- Helleborus sollte nicht zusammen mit Kaffee, Minze, Kamille oder anderen stark riechenden oder schmeckenden Substanzen eingenommen werden, da diese die Wirkung von Helleborus beeinträchtigen können.
- Helleborus sollte nicht länger als sechs Wochen am Stück eingenommen werden, da sonst eine Gewöhnung oder eine Überdosierung auftreten kann. Bei einer Überdosierung können Symptome wie Magenbeschwerden, Durchfall oder Erbrechen auftreten, die einen sofortigen Arztbesuch erfordern.
Dosierung Homöopathie: Ein Leitfaden für die Anwendung von Globuli
Die richtige Dosierung homöopathischer Arzneimittel, insbesondere Globuli, spielt eine entscheidende Rolle für ihre Wirksamkeit. Klare Richtlinien geben vor, wie die Dosierung je nach Potenz und Beschwerdebild in der Homöopathie erfolgen sollte.
Anwendungsform und Grundregeln:
In der Homöopathie werden Arzneimittel wie Globuli in der Regel sublingual eingenommen, indem sie unter die Zunge gelegt werden. Die Dosierung variiert dabei und hängt sowohl von der Potenz als auch von den spezifischen Beschwerden ab..
In der Homöopathie gelten, falls keine Empfehlung eines Therapeuten vorliegt, die Angaben der Gebrauchsanweisung. Ist diese nicht verfügbar, können die folgenden Empfehlungen als Orientierung dienen.
Dosierungsrichtlinien für Erwachsene¹:
Tiefe Potenzen (bis D23 bzw. C11):
Bei akuten Beschwerden: Stündlich 5 Tropfen, 5 Globuli (Streukügelchen) oder 1 Tablette bis zur Besserung, maximal 6-mal täglich.
Nach Besserung: 3-mal täglich 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette.
Bei chronischen Erkrankungen: 1‑ bis 3-mal täglich.
Hohe Potenzen (ab D24 bzw. C12):
Individuelle Dosierung sollte durch einen homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker festgelegt werden. Bei Selbstbehandlung kann eine Einmalgabe von 5 Tropfen, 5 Globuli oder 1 Tablette in der Homöopathie verwendet werden.
Dosierungsrichtlinien für Kinder¹:
Säuglinge (1. Lebensjahr): Ein Drittel der Erwachsenendosis.
Kleinkinder (bis 6. Lebensjahr): Die Hälfte der Erwachsenendosis.
Kinder (6. bis 12. Lebensjahr): Zwei Drittel der Erwachsenendosis.
Hinweis: In der Homöopathie sind besonders Globuli für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Tabletten sollten zuvor in Wasser aufgelöst werden. Sowohl Tabletten als auch Globuli sollten langsam im Mund zergehen, während Tropfen vor dem Schlucken einige Zeit im Mund behalten werden sollten.
Dosierungsrichtlinien für Tiere²:
Tierart | Globuli | Tablette | Dilution |
Katze | 3 – 5 | 1/2 | 3- 5 Tropfen |
Hund klein | 3 – 5 | 1/2 | 3 – 5 Tropfen |
Hund mittel | 5 | 1 | 5 Tropfen |
Hund groß | 8 | 2 | 5 – 8 Tropfen |
Kleinnager | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Vögel (Trinkwasser) | 1 – 2 | 1/8 – 1/4 | 1 – 2 Tropfen |
Geflügel (je kg Kgw.) | 1 | 1/8 | 1 Tropfen |
Pferd | 15 – 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Rind | 15- 20 | 4 | 15 – 20 Tropfen |
Schwein | 10 | 2 | 10 Tropfen |
Potenzen bis D8 | Potenzen D8 – D12 | Potenzen ab D30 | Potenzen ab D200 |
3 bis 4 Mal täglich | 1 bis 2 Mal taglich | 1 Mal wöchentlich | Einzelgabe |
Zusammenfassung
Helleborus ist ein homöopathischer Wirkstoff, der aus der frischen Wurzel der Nieswurz gewonnen wird. Helleborus wird vor allem zur Behandlung von Gehirn- und Nervenstörungen, Depressionen, Nierenbeschwerden und Wassereinlagerungen (Krebs) eingesetzt, kann aber auch bei anderen Beschwerden helfen, die mit dem Gehirn, den Nerven, den Nieren oder den Lymphgefäßen zusammenhängen. Helleborus kann sowohl von Menschen als auch von Tieren eingenommen werden, wenn man einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet. Helleborus soll die Reizbarkeit, die Erregung, die Krämpfe und die Entzündung lindern, indem es das Gehirn, die Nerven, die Nieren und die Lymphgefäße beruhigt.
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Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Webseite ausschließlich zu Informationszwecken dienen und keinen Besuch bei einem Arzt oder Homöopathen ersetzen können. Wir empfehlen Ihnen, bei gesundheitlichen Beschwerden stets professionellen Rat einzuholen.
Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren zukünftigen Beiträgen wieder begrüßen zu dürfen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal!
Homöopathie Bildergalerie
¹ Quelle: Dosierungsrichtlinien für Menschen
² Quelle: Dosierungsrichtlinien für Tiere
Homöopathie Wikipedia
Homöopathie Leitfaden
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